Ziel ist es das Gangbild des Hundes zu verbessern und die Koordination und Stabilität zu steigern. Die Stoffwechselprozesse im geschädigten Gewebe werden verbessert, verspannte Strukturen allmählich gelockert und eingeschränkte Bewegungen werden wieder angebahnt. Der Hund hat weniger Schmerzen, die Muskulatur kräftigt sich wieder oder wird neu aufgebaut, und der Hund kann zu seiner alten Beweglichkeit zurückfinden.
Welche Bewegungstherapien gibt es?
1. aktive Bewegungen
Der Grundsatz des aktiven Bewegens lautet: Tier macht alles, Physiotherapeut macht nichts! Die Hunde müssen genau wie wir Menschen wieder sanft in die Bewegung geführt werden. Durch aktive selbstständige Bewegungen erzielt der Hund einen Muskelaufbau, eine aktive Mobilisation der Gelenke und der Wirbelsäule, es werden Belastungsphasen, Koordination, Gleichgewichts Motorik beübt und gleichzeitig die Muskulatur gekräftigt.
2. passive Bewegungen
Der Grundsatz des passiven Bewegens lautet: Der Physiotherapeut macht alles, Tier macht nichts! Bei der passiven Bewegungstherapie, werden die einzelne Gelenke des Hundes vom Physiotherapeuten durch bewegt, ohne dass der Hund dabei mitmacht und seine Muskeln anspannt. Dadurch wird die Gelenkbeweglichkeit erhalten bzw. wiedererlanget. Es wird dabei nur so weit bewegt, wie dies der Hund zulässt. Die Produktion von Gelenkflüssigkeit wird angeregt und somit wird eine bessere Nährstoffversorgung des Knorpels angeregt und degenerative Prozesse verlangsamt und Schmerzen gelindert. Diese Behandlung ist nötig, wenn der Hund z.B. durch Schonhaltung gewisse Bewegungsabläufe verlernt hat. Ältere Hunde sowie Tiere, die sich aufgrund einer Operation längere Zeit nur sehr eingeschränkt bewegen konnten, besitzen oft keine volle Gelenkbeweglichkeit.
3. manueller Therapie
Die Manuelle Therapie ist eine hundekrankengymnastische Behandlungsmethode, die sich speziell mit Gelenkproblemen wie Bewegungseinschränkungen, Schmerzen, HD und Arthrosen beschäftigt. Ziel der manuellen Therapie ist die Erhaltung und die Wiederherstellung normaler Funktionen im Gelenk durch bestimmte Zug- und Gleittechnik und Lösen von Blockaden und eine Erhöhung der Lebensfreude des Hundes. Die Gelenkbeweglichkeit wird verbessert bzw. die volle Beweglichkeit soll wiedererlangt werden.
4. Dehnungen
Dehnungsübungen sollen Kontrakturen (Muskelverkürzungen) beseitigen und die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit verbessern. Eine verkürzte Muskulatur bewirkt eine verminderte Gelenkbeweglichkeit, welche eine ungleichmäßige Skelett-/Gelenkbelastung sowie Schmerzen verursachen kann. Die passive Muskeldehnung wird nur im Anschluss von Massagen durchgeführt werden, weil die Muskulatur erwärmt sein muss. Da Dehnungen unter Umständen sehr schmerzhaft werden können muss man sich langsam an den Schmerzpunkt herantasten.
5. Gerätetherapie
Die Gerätetherapie unterstützt die Behandlungen der aktiven Krankengymnastik. Hierbei werden Hilfsmittel wie Schaukelbrett, Schaumstoffmatte, Trampolin, Ballkissen, Therapiekreisel, Slalomstangen, Cavalettis, Stepper, Pylonen, Tunnel oder das Theraband eingesetzt. Diese werden zum Zweck des Muskelaufbaus bzw. des Muskelerhalts, zum Stabilisieren durch intensivere Gewichtsverlagerungen, zum Ausgleich von Gleichgewicht, Belastungsphasen und Motorik und zur Schulung eines physiologischen, natürlichen Gangbildes eingesetzt.
6. stabilisierende Übungen
Bei dieser Übung wird an gezielter Stelle mit der Hand ein Druck aufgebaut, gegen den der Hund anarbeiten muss, ohne dass jedoch eine Bewegung erfolgt. Hierbei steht das Tier am besten auf einer Behandlungsmatte. Nach Eingewöhnungszeit kann diese Matte durch eine weiche Gummimatte oder eine Luftmatratze ausgetauscht werden, die ihn zusätzlich fordert, das Gleichgewicht zu halten. Das Stabilisieren ist eine Grundübung für Muskelaufbau. Das Gute an dieser Übung ist, dass sie ganz gezielt auf bestimmte Muskelpartien eingesetzt werden kann und der Schwierigkeitsgrad variabel ist. Eine weitere Steigerung von stabilisierenden Übungen ist mit Geräten z.B. Schaukelbrett, Trampolin. Stepper.